Die Stadt Hennigsdorf und ihre Wärmeversorgung gehören zu den Gewinnern des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2021“. Konkret wurde die Stadt im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz am 4. November 2021 für das Stadtwerkeprojekt „Multifunktionales Fernwärmenetz als Wärmedrehscheibe“, in der Kategorie Ressourcen- und Energieeffizienz ausgezeichnet. An der Festveranstaltung in Berlin nahmen neben Bürgermeister Thomas Günther auch der Geschäftsführer der Stadtwerke Hennigsdorf, Christoph Schneider, Prokurist Stefan Dallorso und der Hennigsdorfer Nachhaltigkeitsmanager Peter Zöller teil.

1200x800 Pressefoto Hennigsdorf Gruppe C HM DifuAUF DEM WEG ZUR KLIMANEUTRALEN WÄRMEVERSORGUNG
Die sogenannte Wärmedrehscheibe ermöglicht durch die Einbindung verschiedener Energiequellen wie Biomasse, industrielle Abwärme, Bioerdgas und Solarenergie in ein multifunktionales Wärmenetz – kombiniert mit einem intelligenten Wärmespeicherkonzept eine überwiegend CO2-neutrale Fernwärmeversorgung der Stadt. Mit dem noch zu errichtenden Multifunktionsspeicher auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände, der mit einem 18.000 Kubikmetern Fassungsvermögen auch die diskontinuierlich anfallende Abwärme aus dem Stahlwerk vorhalten kann, wird zukünftig eine bis zu 80 Prozent CO2-neutrale Wärmeversorgung eines Großteils der Kommune erreicht. Durch die „Wärmedrehscheibe“ und weitere Maßnahmen der Stadtwerke Hennigsdorf (SWH) für eine klimaneutrale Wärmeerzeugung wie zum Beispiel die Modernisierung des Heizwerks Zentrum in 2015 konnte Kohle als Brennstoff bereits 2019 aus dem SWH-Erzeugungsmix getilgt werden. Vor dem Hintergrund, dass der Anteil erneuerbarer Quellen in der Fernwärmeerzeugung in Deutschland aktuell noch deutlich unter 20 Prozent liegt, ist das ein beachtliches Ergebnis.

1200x800 DIFU Siegel HennigsdorfKLIMAAKTIVES HENNIGSDORF
Das wissenschaftlich begleitete Projekt „Wärmedrehscheibe“, wird in enger Abstimmung mit der Stadt Hennigsdorf und mit Unterstützung verschiedener Kooperationspartner sowie einer Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie umgesetzt. Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ wurde vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik ausgeschrieben. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Insgesamt hatten sich 81 Projekte in vier Kategorien beworben. Die „Wärmedrehscheibe“ gehört mit zwei weiteren Projekten in der Sparte „Ressourcen- und Energieeffizienz“ aus 21 Einsendungen zu den Gewinnern des Wettbewerbs.

Bildquellen: Difu/ Hearts&Minds/ Difu